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Thematische Kartierung, Arbeiten mit Polygonlayern

Nicht erst seit den Arbeiten Kurt Tackenbergs (1954) sind thematische Karten ein unverzichtbares Hilfsmittel bei der Visualisierung archäologischer Inhalte. Die heutzutage verfügbaren GIS-Programme enthalten ohne Ausnahme die Möglichkeit zur Erstellung thematischer Karten, die auch in vielen anderen Zusammenhängen, seien sie politisch, wirtschaftlich oder umweltbezogen, von Nutzen sind. In der archäologischen Anwendung ist die thematische Kartierung, auch dank der modernen Computerprogramme, inzwischen weit über die bloße Darstellung von Fundtypen im Raum hinaus. Im Folgenden werden hier technische Grundlagen und nur einige wenige Möglichkeiten der thematischen Kartierung vorgestellt.


Schnellanleitung „Thematische Kartierung“

Wir erstellen und öffnen eine Ansicht mit dem Namen „Karte“ und mit der Projektion EPSG 31466 (Gauß-Krüger Zone 2), dann fügen wir die Bodenkarte BUEKK1000_GK2.shp hinzu.


Die Karte erscheint mit einer einheitlichen Symbolik, so dass zwischen den Bodenarten nicht optisch unterschieden werden kann. Eine schnelle thematische Darstellung der Bodenarten erstellt man mit Doppelklick auf dem Layer und Auswahl des Reiters „Symbole“ und der Kategorie „Einmalige Werte“.


In diesem Eigenschaftenfenster wählen wir das Klassifikationsfeld (hier „Symbol“) und klicken auf die Schaltfläche „Alle hinzufügen“.


Im Fensterbereich unter den Auswahlfenstern „Klassifikationsfeld“ und „Farbschema“ erscheinen nun die für die einzelnen Werte automatisch ausgewählten Farben. Die Schaltfläche „Anwenden“ anklicken. Im Ansichtsfenster wird alles bunt … Mit „OK“ den Dialog beenden.


DAS PROJEKT SPEICHERN!


Vereinfachung eines Polygonlayers

Die Darstellung über das Feld „Symbol“ ist sehr differenziert. Im Folgenden wird die Bodenkarte vereinfacht. Dies ist ein Beispiel für den Umgang mit Polygonlayern, deren Einzelpolygone auch Informationen zu übergeordneten Einheiten enthalten.


Die Struktur der Bodenkarte sehen wir über Rechtsklick auf dem Layernamen im Ansichtsfenster und Auswahl des Punktes „Attributtabelle“ im Kontextmenü.


Es gibt in dieser Tabelle zwei Spalten, in denen die Angaben in der Spalte „Symbol“ zu übergeordneten Bodeneinheiten gruppiert sind: „Z_Code“ (numerisch) und „Z_Name“ (Text). Deren Inhalte wollen wir zusammenfassen (Reduzierung der 1115 Datensätze), um eine vereinfachte Handhabung der Karte für Auswertungszwecke zu erreichen.


Die Ansicht auswählen und den Geoprozessmanager öffnen. Dort „Geoprozesse | Analysen | Zusammenführen | Vereinfachen“ und „Geoprozess öffnen“ anklicken.


Den Eingabelayer wählen und das „zu aggregierende Attribut“ aussuchen. Hier ist es die Spalte „Z_Name“. Die Checkbox „nur benachbarte Objekte vereinfachen“ bleibt leer. Den Ausgabelayer auswählen: Speicherort und Namen für die neue Datei festlegen und Speichern (z. B. Buek_Simple ). Wichtig!!!, da die Funktion „Dissolve“ sonst den Originallayer ändert.


Die vollständig ausgefüllte Dialogbox im Geoprozess „Zusammenführen“:


EXKURS: Vereinfachung ohne gemeinsames Attribut

Kann die Vereinfachung bzw. Zusammenführung der Daten-sätze nicht über ein gemeinsames Schlüsselfeld erfolgen, so wählt man in der Attributtabelle vor Ausführung der Aktion „Zusammenführen“ die Datensätze mit der linken Maustaste und der Umschalttaste [Shift] für eine serielle oder der Strg-Taste [Ctrl] für eine selektive Auswahl aus.


In der Dialogbox des Geoprozesses „Zusammenführen“ muss dann ein Häkchen bei „Nur markierte Elemente verwenden“ gesetzt werden. Daraufhin wird die „Anzahl der gewählten Elemente“ angezeigt.

Nun müssen noch der Speicherort und der Name des Ausgabelayers festgelegt werden, und mit „OK“ wird der Prozess abgeschlossen.


ENDE EXKURS: Vereinfachung ohne gemeinsames Attribut


Danach den Geoprozessmanager schließen. Der neue Layer erscheint in der Ansicht „Karte“, und ein Blick in die Attributtabelle zeigt das Ergebnis der Vereinfachung. Statt der zuvor 1115 Datensätze ist die Datei nun auf 11 Datensätze geschrumpft, in denen je eine Bodenart zusammengefasst wurde.


In unserem Beispiel gibt es einen Fehler: zwei Schreibweisen für dieselbe Bodenart, nämlich „Braunerde_flach“ und „Braunerde_Flach“. Sie haben bei der Zusammenführung auch automatisch verschiedene Werte im Feld „fid“ erhalten (1, 3).


Dieser Fehler muss natürlich korrigiert werden, bevor mit Auswertungen begonnen werden kann. Die Bearbeitung der Attributtabelle zur Korrektur geschieht so: den Layernamen markieren und mit rechter Maustaste im Kontextmenü „Bearbeitung beginnen“ wählen. Dann mit rechter Maustaste im Kontextmenü „Attributtabelle“ wählen.


Nun kann man die Beschriftungen anpassen. Die verschiedenen Werte im Feld „fid“ kann man ignorieren, sie werden später automatisch neu vergeben. Nach der Korrektur mit rechter Maustaste im Kontextmenü des Layernamen „Bearbeitung beenden“ wählen.


Das Ergebnis ist durch erneuten Aufruf der Attributtabelle über das Kontextmenü einzusehen.


Nun vereinfachen wir erneut die Karte mit dem Feld „Z_Name“ (s.o.) und nennen das Ergebnis „Buek_simple_2“. Das Ergebnis ist eine Datei mit 10 Datensätzen, die uns als Grundlage für eine thematische Karte dient.


Thematische Karte mit vereinfachtem Polygonlayer erstellen

Alle Layer bis auf Buek_Simple_2 aus der Ansicht entfernen. Anpassung der Farben der Symbolik durch Doppelklick und Auswahl anderer Farben in den entsprechenden Auswahlfenstern (Kontextmenü: „Eigenschaften | Symbole | Kategorien | Einmalige Werte | Alle hinzufügen“). Bei Bedarf die Reihenfolge der Bodenarten mit Pfeil-Icons am rechten Rand der Dialogbox ändern. Mit der Schaltfläche „Anwenden“ ist eine Vorschau möglich.


Wenn das gewünschte Ergebnis erreicht ist, lohnt es sich, die Legende im GVL-Format zu speichern (Schaltfläche „Legende speichern“).


Das Ergebnis sieht folgender Maßen aus.


Eine thematische Kartierung lässt sich in vielfältiger Weise für jede beliebige Spalte (Datenfeld) der hinter den Polygonen stehenden Daten darstellen. Die Inhalte der Datenfelder sind in der Attributtabelle sichtbar und ggf. bearbeitbar (s.o.,).

Je nachdem, ob „Kategorien“, Mehrfach-Attribute“, „Objekte“ oder „Quantität“ und eine ihrer Untergliederungen gewählt sind, verändert sich das Vorschau-Bild „Spanien“, um die Wirkungsweise der verschiedenen Klassifikationsmöglichkeiten für qualitative und quantitative Daten darzustellen.


Punkte in einem Polygonlayer zählen und Punktintervalle darstellen

Ansicht „Dichte“ mit Projektion 31466 (Gauß-Krüger Zone 2) erstellen. Ansicht öffnen und die Layer „Buek_Simple_2“ (Bodenkarte) und „LBK_Fst“ (Fundstellen) öffnen. Für die Bodenkarte die Legende „Bodenarten“ laden.


SEXTANTE-TOOLBOX mit Icon öffnen (kein Menübefehl vorhanden)


Mit Algorithms | Tools for polygon layers | Count points in polygons können wir die Fundpunkte pro Polygon-Objekt (hier: Bodenart) auszählen.


Keinen Dateinamen für „Outputs“ angeben, sondern die Voreinstellung „Save to temporary file“ belassen! Andenfalls funktioniert das Tool nicht. Die Folge dieser Fehlfunktion ist, dass man eine temporäre Datei erhält, die später als SHP-Datei gespeichert werden muss (Kap. Temporäre und permanente Layer , S. 16).


Falls die Vektor-Layer (Punkte, Polygone) auch in anderen Ansichten geöffnet sind, kann es durch Auswahl der „falschen“ Layer zu Misserfolgen kommen. Es muss sichergestellt sein, dass in obiger Dialogbox die Punkt- und Polygonlayer aus derselben Ansicht gewählt sind.

Start des Zählvorgangs mit „OK“.


Es entsteht ein neuer, temporärer Layer mit demselben Namen „Buek_Simple_2“. Die Attributtabelle dieses temporären Layers kann man im Kontextmenü (Rechtsklick auf Layernamen – Attributtabelle) einsehen. Die Tabelle mit den Bodenarten wurde um ein Feld „Inner poin“ erweitert. Dort ist jeweils die Anzahl der auf einer Bodenart liegenden Fundpunkte eingetragen. In diesem Beispiel gibt es nur auf fünf Bodenarten Fundstellen.

Wäre an dieser Stelle nicht die vereinfachte Bodenkarte zum Einsatz gekommen, dann wäre die Berechnung auch hier für jedes Polygon-Objekt erfolgt, aber mit dem Ergebnis, das wir statt 10 Werten (einen für jede Bodenart) 1115 Einzelergebnisse (einen für jedes Polygon jeder Bodenart) erzielt hätten.


Bevor man mit diesem temporären Layer weiter arbeitet, muss er markiert werden (Linksklick auf Layernamen) und mit „Layer | Exportieren nach | SHP“ unter neuem Namen gespeichert werden.


Dieser Dialog wird bejaht.


EXKURS: Layerstatus: temporär oder permanent?

Zur Klärung dieser Frage öffnet man die Layereigenschaften mit Doppelklick auf dem Layernamen. Im Reiter „Allgemein“ kann man in der Zeile „Datei:“ sehen, ob es sich um eine gespeicherte Datei handelt (selbst angelegter Pfad und Dateiname),


oder um eine temporäre Datei (temporäres Systemverzeichnis mit numerischem Namen).


Dank an unsere Kursteilnehmerin Maria Heitkamp für diesen Tipp!


ENDE EXKURS: Layerstatus: temporär oder permanent?


Der temporäre Layer Buek_Simple_2 wird entfernt.


Für den neuen, gespeicherten Layer „Buek_Fst_Count“ kann man unter „Eigenschaften | Symbole“ die Anzahl der Punkte pro Bodenart nach Quantität darstellen. Die hierfür benötigten Daten stehen im Feld „Inner poin“. Im vorliegenden Fall empfiehlt sich die Option „Intervalle“, die vielfach justiert werden kann. Ein Klick auf „Anwenden“ ermöglicht eine Vorschau auf das Ergebnis.


Das Ergebnis mit zuoberst liegenden Fundpunkten. Man sieht die farblich abgestufte Zusammenfassung der unterschiedlichen Bodenarten in fünf „natürlichen Intervallen“ der Fundpunkthäufigkeit.


Objekte auswählen (Tabellen filtern), Flächenmaße hinzufügen, Layer aus- und verschneiden

Ziel dieser aus mehreren gestaffelten Maßnahmen bestehenden Aktion ist es, für den Naturraum „Niederrheinische Bucht“ die Flächenanteile der Arbeitsgebiete der archäologischen Außenstellen des LVR zu berechnen.


Bei dieser Art von Aufgaben hilft eine Handskizze der räumlichen Verhältnisse der Flächen zueinander die Abfolge der Arbeitsschritte zu bestimmen.


In unserem Beispiel ist zuerst eine neue Ansicht „Polygone“ mit der Projektion 31466 (Gauß-Krüger Zone 2) zu erstellen. Die Maßeinheiten sollten bei den Flächen auf Quadratkilometer (km²) eingestellt sein.


Diese Ansicht öffnen und den Layer Naturraum_Ord3_GAR.shp hinzufügen.


Objekte auswählen (filtern, s. auch Kap. Datenbankfunktionen)

Zum Filtern gibt es zwei Wege:


1. Attributtabelle des Polygonlayers öffnen (Rechtsklick auf Layernamen, aus Kontextmenü „Attributtabelle“ auswählen).


2. Über das Kontextmenü (Rechtsklick auf Layernamen) sofort den Menüpunkt „Filter“ wählen“.


Filterfunktion aufrufen entweder über:


  1. Icon Filter oder
  2. Tastenkombination „Strg-F“ oder
  3. Menü „Tabelle | Filter“.

Gewünschtes Filter-Feld, Operatoren (Schaltflächen im Mittelfeld der Dialogbox) und Filterwert auswählen.


Schaltfläche „Neuer Datensatz“ klicken, dann die Filter-Dialogbox schließen. Im Ansichtsfenster sieht man die Auswahl markiert.


Menü „Layer | Exportieren nach | SHP“ wählen. Es erscheint diese Dialogbox, die als Kontrolle über die Anzahl der zu exportierenden Objekte dient. Mit „Ja“ bestätigen,


Speicherort wählen, Dateinamen festlegen


und Layer zur aktuellen Ansicht hinzufügen.


Geometriemaße (Flächengröße) zu Objekten hinzufügen

Alle bis auf diesen neuen Layer aus der Ansicht entfernen. Mit dem Menü „Layer | Geometrie-Info hinzufügen“ fügen wir der Attributtabelle des Layers das Flächenmaß „Bereich“ hinzu.


Nun sehen wir in der Attributtabelle ein neues Feld „Bereich“, in dem das Flächenmaß in km² steht, entsprechend des für die Ansicht gewählten Flächenmaßes.


Den Feldnamen ändern wir, indem wir die Bearbeitung für den Layer beginnen (Rechtsklick auf Layernamen – Kontextmenü), die Attributtabelle ggf. öffnen oder die geöffnete in den Vordergrund holen (Menü „Fenster). Dann aus dem Menü „Tabelle | Felder verwalten“ wählen.


Mit dem Feld-Manager können wir nun z.B. den Feldnamen „Bereich“ in „Flaeche_qkm“ ändern.


Wir kontrollieren die Änderung des Feldnamens nach dem Schließen der Dialogbox in der Attributtabelle und Beenden danach die Bearbeitung des Layers.


Layer aus- und verschneiden

Im folgenden Beispiel möchten wir die Anteile der Arbeitsgebiete der rheinischen Bodendenkmalpflege am Naturraum Niederrheinische Bucht als Polygonlayer erstellen. Da die realen Daten geschützt sind, bieten wir zur Übung abstrakte geometrische Formen, als Stellvertreter an (Downloadpaket).


EXKURS: Bodendenkmalpflegerische Arbeitsgebiete erstellen mit den Daten der Gemeindegrenzen NRW

In den Beispieldaten sind die folgenden Arbeitsschritte bereits vollzogen. Die folgende Anleitung dient nur für Personen, die über die realen Daten verfügen oder sich diese über diverse Online-Dienste selber erstellen.


Nun laden wir die Layer mit den Grenzen der Tagebaue und den Gemeinden in NRW. Durch Filtern erstellen wir Ausschnitte aus dem Layer Gemeinden_NRW für das Stadtgebiet Köln, sowie für die Außenstellen Nideggen, Overath, Titz und Xanten des LVR-ABR: Die Informationen über die jeweils zugehörigen Verwaltungsgebiete finden sich im Internet!


  • Köln: Stadtgebiet Köln
  • Außenstelle Nideggen: Die Außenstelle Nideggen betreut den Südwesten des Rheinlandes (Kreise Aachen, Düren, Rhein-Erftkreis, Euskirchen, Heinsberg).
  • Außenstelle Overath: Das Arbeitsgebiet umfasst die Kreise Rhein-Kreis Neuss, Mettmann, Rheinisch-Bergischer, Oberbergischer und Rhein-Sieg sowie die kreisfreien Städte Bonn, Düsseldorf, Leverkusen, Remscheid, Solingen und Wuppertal.
  • Außenstelle Titz: Das Arbeitsgebiet umfasst die Flächen der Braunkohletagebaue Garzweiler, Hambach und Inden (abbau_aussen_GK2.shp)
  • Außenstelle Xanten: Das Arbeitsgebiet umfasst das gesamte nördliche Niederrheingebiet mit den Kreisen Kleve, Wesel und Viersen und den kreisfreien Städten Mönchengladbach, Krefeld, Duisburg, Oberhausen, Mülheim/Ruhr und Essen.

Die Ausschnitte vereinfachen wir so, dass nur noch je ein Polygon pro Arbeitsgebiet übrig bleibt („Geoprozessmanager | Geoprozesse | Analysen | Zusammenführen | Vereinfachen“ [Kap. Vereinfachung eines Polygonlayers , S. 47ff]).


Die Polygone „Köln“ und „Titz“ schneiden wir mit dem „Geoprozessmanager“ aus dem Polygon des Naturraums „Niederrheinische Bucht“ aus. Das ist notwendig, da sich die Gebiete von Köln und den Tagebauen mit denen der anderen Außenstellen überschneiden. Wir beginnen mit dem Stadtgebiet von Köln, das komplett innerhalb dieses Naturraums liegt. Mit „Geoprozesse | Analysen | Differenz“ und der Betätigung des Schalters „Geoprozess öffnen“ starten wir den Vorgang.


Mit „ Eingabelayer “ ist derjenige gemeint, aus dem etwas ausgeschnitten wird . Mit „ Ausgabelayer “ wird derjenige bezeichnet, der aus dem Eingabelayer etwas (seinem Umriss entsprechend) herausschneidet . Entsprechend wählen wir die Layer im Auswahlfenster des gewählten Geoprozesses und speichern das Ergebnis (Naturraum Niederrhein ohne das Stadtgebiet von Köln) als Layer ab.


Das Ergebnis sollte so aussehen, der Umriss von Köln ist aus dem Layer „herausgestanzt“:


Das gleiche Vorgehen wenden wir nun für die Tagebaue an.


Das Ergebnis sollte in etwa so aussehen:


Mit „Geoprozesse | Topologie | Clean“ starten wir einen Prozess, der Fehler, die beim Ausschneiden auftreten können, eliminiert und zu „sauberen Polygonen“ führt, die in den weiteren Auswertungen benutzt werden können.


Das Häkchen bei „Fehler zur Legende hinzufügen“ setzen, damit man sieht, wo Korrekturen durchgeführt werden. Einen Namen für den neuen Layer angeben und mit „OK“ den Vorgang starten.


Da Köln und die Tagebaue zu 100 % im Naturraum Niederrheinische Bucht liegen, interessieren beide Layer uns vorerst nicht mehr. Ihre Flächen sind aus dem ursprünglichen Layer Niederrheinische Bucht herausgeschnitten und können deshalb von den anderen Außenstellen nicht mehr vereinnahmt werden.


Aus dem Restpolygon schneiden wir zuerst das zur Außenstelle Overath gehörige Gebiet aus („Geoprozessmanager | Geoprozesse | Analysen | Überlagerung [Overlay] | Verschneidung [Intersect]“). |


Eingabelayer ist nun das Polygon von Overath, aus dem der zum Naturraum „Niederrheinische Bucht“ gehörige Anteil herausgeschnitten wird.


Das Ergebnis sähe nun so aus:


Das wiederholen wir nun mit den Arbeitsgebieten von Nideggen:


>

und Xanten:


Mit dem Menü „Layer | Geometrie-Info hinzufügen“ fügen wir nacheinander den Attributtabellen der verschnittenen Layer das Flächenmaß „Bereich“ hinzu. Zählen wir sie nun zusammen und addieren die Flächen der Tagebaue und das Stadtgebiet von Köln hinzu (die auf die gleiche Weise ermittelt werden können), so sollte, evtl. mit kleinen Differenzen, das Resultat identisch mit dem Ergebnis sein, das wir auf S. 611 für den gesamten Naturraum berechnet haben (ca. 3.676 km²). Probieren Sie es aus!


Alternativ kann auch „Geoprozesse | Analysen | Ausschneiden (Clip)“ benutzt werden, aber dann muss der Eingabelayer die Niederrheinische Bucht ohne Köln und die Tagebaue (AS Titz) sein. Das ist deshalb möglich, weil die Gebiete der Außenstellen Overath, Nideggen und Xanten sich nicht überschneiden.


Die Geoprozesse „Vereinfachen / Zusammenführen“ und „Verschneiden / Intersect“

Das Ziel ist es, die Bodenarten pro Naturraum auszuschneiden, um deren Anteile festzustellen. So kann man die Frage beantworten wie viele Quadratmeter einer Bodenart sich in einem Naturraum befinden. Diese schematische Anleitung kann als Vorlage für andere raumbezogene Fragestellungen dienen.


Wir erstellen eine neue Ansicht im Arbeitsbereich Ansicht des Projektverwalters und nennen sie Verschneidung . Wir bestimmen ihre Eigenschaften (übernehmen wir aus den vorigen Beispielen) und öffnen sie.


Die zu vereinfachenden und danach zu verschneidenden Layer fügen wir der Ansicht „Verschneidung“ hinzu, indem wir die Ansicht Verschneidung öffnen und aktivieren. Dann im Menü „Ansicht | Neuer Layer“ wählen und dort die gewünschten Boden- und Naturraumlayer laden.


Vor den nächsten Aktionen ist darauf zu achten, dass in den Layern kein Objekt markiert/ ausgewählt ist!


Geoprozesse gelten nur für markierte Objekte eines Layers, oder für alle, wenn keine Auswahl getroffen wurde. Deshalb sollte man vorher die Attributtabelle öffnen und überprüfen, dass kein Objekt markiert ist („Selektion aufheben“ ist nur wählbar, wenn etwas markiert ist) .


Jetzt die beiden Layer mit dem Geoprozessmanager vereinfachen (Kap. Vereinfachung eines Polygonlayers, S. 47ff). Dabei ist die Wahl des Merkmals (der Tabellenspalte), das die zusammenfassenden Informationen enthält, entscheidend. Die Vereinfachungen betreffen hier die Spalten mit den Naturraumnamen und den Bodenarten. Die vereinfachten Layer müssen gespeichert werden.


Das Ergebnis könnte so aussehen (Naturraum=grüner Umriss, Bodenart=grauer Umriss).


Nun den Geoprozessmanager öffnen und „Analysen | Überlagerung | Verschneidung (Intersect)“ wählen.


Durch klicken auf den Schalter „Geoprozess öffnen“ startet man die Aktion, und es erscheint eine Dialogbox, in der die Layer angegeben werden müssen, auf die sich die Aktion beziehen soll. „Eingabelayer“ ist der Layer, dessen Polygone durch die Umrisse des anderen Polygonlayers beschnitten werden. Die unglückliche Bezeichnung „Auszuschneidender Layer“ bezeichnet den Layer, der aus dem anderen (hier die Bodenkarte) etwas ausschneidet. Es müsste besser „Ausschneidender Layer“ heißen.


Ein Ausgabelayer mit sinnvollem Namen muss für das Ergebnis zwingend angegeben werden. Nach Drücken des „OK-Schalters“ erscheint folgende Dialogbox, die mit „Ja“ bestätigt wird.


Das daraufhin erscheinende Fenster gibt den Fortschritt der Aktion an. Es besteht jetzt noch einmal die Möglichkeit den Vorgang abzubrechen.


Das Ergebnis zeigt jede Bodenart pro Naturraum nur einmal. Dabei werden auch auseinander liegende Polygone zusammengefasst, wie im hier gezeigten Beispiel der Bodenart Auenboden im Naturraum Bergische Hochflächen .

Markieren einer Spalte in der Attributtabelle und „Tabelle | Sortierung aufsteigend/ absteigend“ erlaubt die Sortierung der Tabelleneinträge.

Der Attributtabelle des soeben erstellten Layers wird im Folgenden mit den Flächenmaßen der einzelnen Bodenarten innerhalb eines Naturraums gefüllt. Zuvor ist sicher zu stellen, dass kein Objekt des Layers markiert ist, da sich der nachfolgende Prozess nur auf diesen markierten Datensatz beschränkt!


Die Berechnung der Flächen geschieht diesmal mit „SEXTANTE | Algorithms | Tools for Polygon Layers | Geometric Properties of Polygons“.


Es muss kein Ausgabelayer angegeben werden.


Es wird ein zweiter Layer gleichen Namens erstellt, in dessen Attributtabelle verschiedene Werte eingetragen werden, deren Bedeutung in der SEXTANTE-HILFE aber eher spärlich erklärt werden. Der Hilfebildschirm zu den Sextante-Tools ist zum Teil noch im Aufbau. Er enthält fast immer den Befehlstext unter „Command line“ und selten ausführliche Beschreibungen. In unserem Fall werden zumindest die Formeln angegeben, nach denen die Ergebnisse der „Geometric properties of polygons“ berechnet werden.


In der Spalte „Area“ der Attributtabelle des Ergebnislayers ist die Flächengröße als Exponentialzahl in QUADRATMETERN dargestellt (s. u.). Zu erwarten wäre eine Zahl in Quadratkilometern, weil dies die Einstellung für das Flächenmaß in der Ansicht „Polygone“ ist. Solche Voreinstellungen werden vom Modul SEXTANTE ignoriert und durch die Maße der Karte ersetzt, d. h. für die Gauß-Krüger-Zone 2 Meter und Quadratmeter.


Wir empfehlen daher den Export der Ergebnistabelle, z. B. nach Excel, wo die weitere Auswertung via Charts und Diagrammen erfolgen könnte. Dort lässt sich das Zahlenformat den eigenen Wünschen entsprechend einstellen.


Das Ergebnis der Aktion sind nach Naturräumen getrennte Bodenarten. Das heißt, die Grenzen eines Naturraums teilen zusammenhängende Bereiche einer Bodenart in zwei und mehr selbstständige Objekte auf, während innerhalb eines Naturraums räumlich getrennte Objekte der gleichen Bodenart zu einem Objekt zusammengefasst werden.


Das erklärt, weshalb anscheinend zwei Objekte in der Ansicht markiert sind, aber nur ein Objekt in der Attributtabelle ausgewählt ist.


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